„SOMMERTOUR“: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch diskutierte auf Einladung der JU mit Vertretern aus Landwirtschaft und Weinbau über Regionalität

Produzenten vor Ort unterstützen
Erst recht eine Chance in Corona-bedingten Zeiten: Die Teilnehmer eines kleinen „Agrar-Gipfels“ rückten das Potenzial der regionalen Produkte ins Blickfeld.
Beckstein. Im Rahmen einer größeren „Sommer-Tour“ durfte natürlich auch eine Station im „Lieblichen Taubertal“ nicht fehlen: Auf Einladung des Stadtverbandes der Jungen Union (JU) Lauda-Königshofen verbrachte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch (MdL), einige aufschlussreiche Stunden im Wein- und Erholungsort Beckstein.
Stichwort Rebensaft: Die in Untergruppenbach als Tochter eines Landwirts und Weingärtners geborene verheiratete Mutter dreier Kinder und ehemalige (28.) Deutsche Weinkönigin (1976/77) Friedlinde Gurr-Hirsch studierte Wirtschaftswissenschaften, Politik und evangelische Religion an der Berufspädagogischen Hochschule mit dem Abschluss einer staatlich anerkannten Hauswirtschafterin und unterrichtete zuvor als Studienrätin an der kaufmännischen Berufsschule Heilbronn. Seit April 2001 Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg für den Wahlkreis Eppingen, bekleidete die 66-Jährige bereits von 2004 bis 2011 den Posten einer Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, ein Amt, das sie seit Mai 2016 erneut ausübt. Dazwischen fungierte die erfahrene Politikerin von 2011 bis 2016 als Stellvertreterin der CDU-Landtagsfraktion, diesmal vor Ort begleitet vom derzeitigen Vorsitzenden, MdL Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, wobei die ausgewiesenen Kenner der Szene jeweils abwechselnd detailliert Stellung zu den vielfältig aufgeworfenen Fragen bezogen.
Unter dem Thema „Lage und Ausblick in Weinbau und Landwirtschaft“ kamen auf Initiative des JU-Stadtverbandes bei diesem nachmittäglichen Treffen etwas mehr als 20 verschiedene Vertreter aus Landwirtschaft, Weinbau, Kommunalpolitik und Verwaltung zu einem zwanglosen, aber dennoch fruchtbaren Austausch zusammen, um sichtlich engagiert über die aktuellen Herausforderungen und Chancen auf diesen – wie es hieß „systemrelevanten“ – Gebieten zu diskutieren.

Probleme im Agrarsektor
Die sich immer mehr auftürmenden Probleme im Agrarsektor, oftmals auch ausgelöst durch überbordende Vorschriften und viel Bürokratie, beklagten lautstark vor allem die Geschäftsführer der BAGeno mit Sitz in Bad Mergentheim beziehungsweise des Bauernverbandes Main-Tauber, Berthold Walter und Stefan Fröber, wozu sich im St.-Kilian-Keller eine rege Debatte von der Nutztierhaltung bis zu den Streuobstwiesen und zum Stellenwert dieser Branche überhaupt entspann.
Zuvor hatte bereits der JU-Stadtverbandsvorsitzende Marco Hess die illustre Gästeschar vor der Becksteiner WeinWelt willkommen geheißen und seine Freude über den Besuch von Staatssekretärin Gurr-Hirsch zum Ausdruck gebracht, „eine mit der Materie bestens vertraute und daher kompetente Gesprächspartnerin – immer mit einem offenen Ohr für die Probleme in der heimischen Nahrungsmittelerzeugung“.
Dieses Treffen diene auch etwa dazu, gezielt Lösungsansätze zum landwirtschaftlichen Strukturwandel und zu den klimatischen Veränderungen hier in der Region zu beleuchten, erklärte der JU-Bezirksvorsitzende Dominik Martin.
Dabei gehe es nicht nur um politische Weichenstellungen in Bund und Land, sondern auch, wie es gelingt, auf kommunaler Ebene die wertvolle Kulturlandschaftspflege der Landwirte, Winzer und Streuobstbesitzer zu unterstützen, ergänzten Hess und Martin, die in ihren Grußadressen unter anderem auf die längst monierte fehlende Möglichkeit zum Ablagern von Reisig aufmerksam machten. Mit dieser Aussage leiteten sie gleichzeitig über zum Ortsvorsteher Philipp Hahn, der die überall sichtbaren Vorzüge von Beckstein in das richtige Licht rückte, gründend nicht nur auf die allein rund 30 Brenner vor Ort, ehe später im Kirchberg der Geschäftsführer der Becksteiner Winzer eG, Michael Braun, den genossenschaftlichen Zusammenschluss aus genau 21 Gemeinden mit insgesamt 240 Hektar Rebfläche ausführlich vorstellte.

Vermarktung
Während hier die Änderung des Weinrechtes und damit beispielsweise die Nennung von Einzellagen eine größere Rolle spielten, ging es anschließend bei der Runde im Kellergewölbe hauptsächlich um die entsprechende Vermarktung.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (MdL) und der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, MdL Dr. Wolfgang Reinhart, warben vereint um Zuspruch gerade im „Ländle“ zu den laufenden Aktionen im Zeichen der drei Löwen und hauptsächlich für die Regionalkampagne „Natürlich. Von Daheim.“
Das Schlusswort vor der Weiterreise nach Bad Mergentheim gehörte daraufhin dem JU-Stadtverbandsvorsitzenden Marco Hess, Mitglied im Gemeinderat Lauda-Königshofen und im Kreistag, der ausführte: „Für uns als Junge Union gilt seit jeher die Devise: Es ist besser, miteinander, statt übereinander zu reden. Diese Veranstaltung bot hierbei eine hervorragende Gelegenheit zum regen Austausch für die verschiedenen Vertreter aus Landwirtschaft, Weinbau, Politik und Verwaltung. Im Agrarbereich, der unser aller Hinwendung verdient, liegt es mit in der Hand der Verbraucher, Regionalität und gute landwirtschaftliche Erzeugnisse direkt vor Ort zu unterstützen und zu erhalten.“

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