Politischer Gesprächsabend: Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL in Gerlachsheim bei JU und CDU

Gerlachsheim. Mit etwa 40 Bürgerinnen und Bürger war der politische Gesprächsabend der örtlichen CDU und Jungen Union mit dem Landtagsabgeordneten Professor Dr. Wolfgang Reinhart im Gasthaus "Zur Sonne" gut besucht.

Während seiner Begrüßung betonte der CDU-Ortsvorsitzende Dominik Martin unter anderem wie groß für die Gerlachsheimer der Schock war, als Anfang dieses Jahres bekannt wurde, dass sich der Caritasverband als künftiger Träger für das bisher als Kreispflege- und Altenheim genutzte ehemalige Prämonstratenserkloster im Ortskern zurückgezogen hat und die Zukunft dieses Gebäudes ungewiss ist.
Danach gab MdL Reinhart in seinem knapp einstündigem Vortrag ein klares Bekenntnis dafür ab, dass der Landkreises und des Landes Baden-Württemberg als Eigentümer in der Pflicht seinen, in dieses Kleinod im Herzen des Main-Tauber-Kreises zu investieren, es zu sanieren und eine sinnvolle Lösung für eine Folgenutzung zu finden. Die Aufrechterhaltung eines Pflegeheims in diesem denkmalgeschütztem Gebäude sei allerdings aufgrund der von der Grün-Roten Landesregierung erlassenen neuen Heimbauverordnung nicht bezahlbar, so der langjährige Landtagsabgeordnete.
Des Weiteren sprach sich Reinhart - auch als ehemaliger Europaminister und als Mitglied im "Ausschuss der Regionen" in Brüssel - für die Europäische Idee aus und betonte, dass diese eine wichtige Grundlage für die nun solange andauernde Friedensperiode auf unserem Kontinent und durch den Binnenmarkt eine gute Basis für den deutschen Außenhandel sei. Jedoch benötigen wir vor allem ein Europa der dezentralen Strukturen und der Subsidiarität. Es dürfe nicht soweit kommen, dass über den Anbau einer Rebanlage auf dem "Herrenberg" in Brüssel entschieden werde, so Reinhart wörtlich.
Aus gleichem Grund sei auch eine von der Landesregierung angestrebte Kreisreform aufs schärfste abzulehnen. Denn bei der Neugliederung in sog. Regionalkreise bestehe die sehr große Gefahr, dass ländliche Räume wie der Main-Tauber-Kreis im Vergleich zu den Ballungszentren den Anschluss verliere. Bisher sei man jedoch hier im dünn besiedeltsten Landkreis gut aufgestellt. Besonders im Gesundheitsbereich sein man mit den Pflegeplätzen in den drei Standorten Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim gut versorgt und könne diesbezüglich einen wesentlich besseren „status quo“ verzeichnen als beispielsweise der benachbarte Neckar-Odenwald-Kreis. Allerdings bestehen gerade durch den Strukturwandel noch Herausforderungen für die Zukunft unseres Landkreises. Die Attraktivität der Heimat müsse deshalb besonders auch für junge Menschen weiter gesteigert werden, da man hier blad von der demographischen Entwicklung stark negativ betroffen sei, führte MdL Reinhart weiter aus.

Neben einer funktionierenden Infrastruktur sei auch ein attraktives Bildungsangebot von der Grundschule bis hin zum Hochschulstandort in Bad Mergentheim enorm wichtig, ebenso ausreichende Arbeitsplätze für Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichster Qualifikation. Auch hier sei der Main-Tauber-Kreis auf einem guten Weg, den es nun gelte fortzusetzen. Er freute sich zudem, dass in Lauda-Königshofen viele junge Kandidaten zur Kommunalwahl aufgestellt seien. Auch dies sei ein positives Signal, dass junge Leute sich für ihre Heimat engagieren und einsetzen möchten.

Da bei dieser Veranstaltung auch alle vier örtlichen CDU-Kandidaten für die Kommunalwahlen am 25. Mai - Norbert Groß, Dominik Martin, Volker Reuschlein und Bernhard Stolz - anwesend waren, wurden bei der anschließenden regen Diskussion neben den Herausforderungen für den Main-Tauber-Kreis auch über einige ortsbezogene Problempunkte wie die Ortsdurchfahrt debattiert. Gerade hier bestehe noch konkreter Handlungsbedarf.

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