Besichtigung und Gespräch bei der Firma HERM in Lauda / Wirtschaftsreihe fortgesetzt


Lauda-Königshofen/Lauda. Nachdem die Junge Union (JU) im vergangenen Herbst mit einer neuen Veranstaltungsreihe zum Thema Wirtschaftsstandort in Lauda-Königshofen bei der Firma Lauda begonnen hatte, wurde diese Wirtschaftsreihe nun bei der Firma Herm in Lauda fortgesetzt.

Der Stadtverbandsvorsitzende Marco Hess betonte eingangs, dass es der JU wichtig sei, Einblicke in die in der Stadt ansässigen Unternehmen zu erlangen. Der JU-Stadtverband habe für das laufende Geschäftsjahr bewusst den Schwerpunkt auf die heimische Wirtschaft und Unternehmer gerichtet, um mit dem Mittelstand vor Ort ins Gespräch zu kommen, merkte der Vorsitzende an.
Neben den Mitgliedern der JU konnte Hess u.a. den Ausschussvorsitzenden im Deutschen Bundestag und Wahlkreisabgeordneten Alois Gerig begrüßen sowie den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Werner Kilb. Gerig lobte das Dialogforum der Jugendorganisation und hob die Bedeutung des Mittelstands für den ländlichen Raum hervor.
Gerhard Herm, Teil der Geschäftsführung der Firma Herm in Lauda, freute sich über das Interesse der JU und beleuchtete in einer kurzweiligen Präsentation neben der Historie und Geschichte der Firma Herm auch die drei Geschäftsfelder „Energie“, „Tankstellen“ und „Entsorgung“. Hierbei ging er im Besonderen auf die breitgefächerte Produktpalette ein. Die Energieträger Heizöl, Erdgas, Holzpellets, Dieselkraftstoff und Schmierstoffe werden von dem Laudaer Unternehmen regional als auch überregional vermarktet. Das stetig wachsende Tankstellennetz nehme einen großen Stellenwert ein, so Herm. Hier arbeitet das Unternehmen an ständigen Innovationen. Mit der Auszeichnung zur Tankstelle des Jahres 2015 für das Herm Tankcenter in Buchen wurde diese Entwicklung bundesweit ausgezeichnet. Das Familienunternehmen Herm stehe seit über 110 Jahren für Qualität und Leistung
und wird heute von den beiden Geschäftsführern Gerhard und Peter Herm bereits in der 4. Generation geführt. Die Firma Herm habe sich von einem Brennstoffvertrieb zum Energiefachhändler und Entsorgungsfachbetrieb weiterentwickelt. Mit über 40.000 Kunden und 19 Vertriebsstellen sei man heute gut aufgestellt.
Die zukünftigen Herausforderungen, insbesondere die Energiewende möchte das Unternehmen aktiv
mitbegleiten und neue Angebote und Dienstleistungen entwickeln. Aber auch das bestehende Geschäft soll gezielt ergänzt und zukunftsfähig weiterentwickelt werden, die Familientradition dabei
beibehalten werden. Die jüngste Generation bringt sich bereits zunehmend in das Unternehmen mit ein.
Herm appellierte daran, auch politische Verbesserungen herbeizuführen. Das EWärmeG in Baden-Württemberg verhindere etwa notwendige Investitionen im Bereich der Heizungsmodernisierungen. Hier müssen Korrekturen vollzogen werden um Einsparungspotentiale umfangreicher zu nutzen, so der Unternehmenschef. Außerdem sei eine energieträgerneutrale Politik wünschenswert und Bürokratieabbau notwendig. Hier sah auch MdB Gerig Handlungsbedarf, wenngleich er seine Unterstützung zusagte und als Ansprechpartner fungieren möchte.

An die Präsentation schloss sich ein Rundgang über das Betriebsgelände der Firma Herm an, bei dem weitere Einblicke in das Unternehmen erlangt werden konnte.
Von der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde machten die JU-Mitglieder rege Gebrauch und brachten ihre Fragen ein. So wurde etwa nach der Umrüstung von Heizungen gefragt. In diesem Zusammenhang wurden auch alternative und regenerative Lösungen diskutiert. Besonders im Bereich der Pelettsheizungen sieht Herm einen Zukunftsmarkt, betonte aber, dass die meisten Verbraucher erst dann umrüsten, wenn die alte Heizung endgültig kaputt sei. Weiterhin sieht Gerhard Herm für eine sinnvolle Weiterentwicklung sowohl der Firma als auch des gesamten Wirtschaftsstandorts Lauda die zeitnahe Realisierung der Bahnunterführung Nord für erforderlich. Neben Marco Hess sicherten auch die anwesenden Stadträte Werner Kilb und Klaus Vierneisel Unterstützung zu und unterstrichen die Forderung.

Dass Integration vor allem dann erfolgreich ist, wenn Leute zügig in den Arbeitsmarkt und damit auch die Gesellschaft integriert werden, zeigte Gerhard Herm auf. Er stellte der JU in diesem Zusammenhang den somalischen Asylbewerber Aboubakar Issa Sharma´arke vor, der seit einigen Monaten bei der Firma Herm beschäftigt sei und eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik macht. Er erzählte der JU von seinen bisherigen Erfahrungen und dankte der Firma Herm für die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen. Außerdem ging er auf seinen bisherigen Lernfortschritt ein. „So kann Integration gelingen“, fügten Hess und Herm übereinstimmend hinzu.

Abschließend bedankte sich der Stadtverbandsvorsitzende Marco Hess mit einem Präsent bei Gerhard Herm für den interessanten und vor allem informativen Abend. Eine Tankstelle habe jeder schon einmal besucht, so Hess. Nun kenne man aber auch die weiteren Geschäftsfelder, die von der Firma Herm verfolgt werden und konnte sich ein breiteres Bild – auch von den zukünftigen Chancen und Herausforderungen – machen.

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